In einem Pressegespräch vor der Aktion forderte Laura Ehrich für die Schulen mehr pädagogische Freiheit: "Jeder Mensch in unserer Gesellschaft durchläuft in seinem Leben das Bildungssystem. Da aber jeder Mensch einzigartig ist, kann und sollte dieses Bildungssystem nicht zentralistisch bestimmt sein. So vielfältig wie unsere Gesellschaft muss auch unsere Schullandschaft sein. Deshalb bedarf es einer grundlegenden Öffnung hin zu einem lebendigen und wandlungsfähigen Schulwesen, anstatt sich von einer Schulreform zur nächsten zu hangeln."
Axel Prahl war es ein besonderes Anliegen, daß alle Schulen ohne Schulgeld zugänglich sein sollten: "Als Vater von vier Kindern und desillusionierter, ehemaliger Lehramtsanwärter kann ich das Anliegen der Initiative "Schule in Freiheit" nur unterstützen. Allein die Aussicht auf Bildung ohne Kosten für die Schüler, bzw. deren Eltern halte ich für ein erstrebenswertes Volksbegehren. Auch wenn es sich populistisch anhört, aber 500 Milliarden Euro sollte man meines Erachtens lieber in die Bildung und Zukunft unserer Kinder investieren, als in marode Banken!"
Neben den Punkten der pädagogischen Freiheit und der gleichberechtigten Finanzierung setzt sich die Volksinitiative dafür ein, daß die staatlichen Schulen mehr organisatorische Selbstständigkeit erhalten.
Martin Hoyer vom PARITÄTISCHEN erinnerte daran, daß die Ideen von "Schule in Freiheit" aktueller sind denn je. "Die Volksinitiative greift Fragen auf, die auch den PARITÄTISCHEN schon länger beschäftigen. Schulen in staatlicher und freier Trägerschaft, verankert im Sozialraum, getragen von der Verantwortung ihrer Akteure und möglichst großen Gestaltungsfreiheiten sind das Ziel. Dies nicht nur für Familien die es sich leisten können, sondern auch und gerade in sozialen Brennpunkten - darüber muss weiter diskutiert werden."
Zum Abschluss stellte Kurt Wilhelmi von der Volksinitiative den aktuellen Stand der Unterschriftensammlung dar: "Wir haben jetzt 20.000 Unterschriften. Es fehlen also noch 4.000, damit wir sicher sein können, daß es 20.000 gültige Stimmen sind. Dafür haben wir noch bis zum 22. November Zeit. Wir können es schaffen, wenn jetzt die vielen Unterschriftenlisten, die wir in den letzten Monaten in Berlin verteilt haben, ausgefüllt zurückkommen!"